Das Engels-Ensemble
Drei Kleinodien neugotischer Baukunst im Herzen von Engelskirchen
Drei Baudenkmale der Neugotik
Die Christuskirche als ihr Mittelpunkt entstand in den Jahren 1865 bis 1867 nach Plänen des berühmten Baumeisters Christan Heyden. Sie wurde am 13.11.1867 feierlich eingeweiht und galt schon zu jener Zeit als Kleinod der neugotischen Baukunst. Auch das Pfarrhaus an ihrer rechten Seite wurde 1867 fertig gestellt. Die „Alte Schule“ konnte im Jahr darauf ihrer Bestimmung übergeben werden. Mit ihrer Lehrerwohnung, dem Schulhof und dem großen Garten war sie ein vorbildlicher Schulbau.
(Quelle: Sammlung Neuhoff)
Die Gründung der eigenständigen evangelischen Diaspora-Gemeinde Engelskirchen im Jahre 1862 geht zurück auf die Initiative des Barmer Textilfabrikanten und Mitbegründers der Firma Ermen & Engels Friedrich Engels sen. (*1796, +1860). Christliche Grundhaltung und tiefer Glaube bestimmte auch das Handeln seines Sohnes Emil Engels (*1828, +1884), der die junge Gemeinde in jedweder Hinsicht unterstützte und den Bau dieses schönen Gotteshauses mit den dazugehörigen Gebäuden ermöglichte.
Mehr über die Geschichte der Christuskirche
2007 Das Presbyterium beschließt, den drei Kirchendenkmalen den Namen
„Engels-Ensemble“ zu geben.
2003 Gründung der Denkmalstiftung Christuskirche in Engelskirchen.
1984 Der Altarraum erhält das Ikonenkreuz.
1982 3.8.
Die drei Gebäude Christuskirche, Pastorat und „Alte Schule“ werden
unter Denkmalschutz gestellt.
1977 Die letzten Kriegsschäden werden beseitigt: Die Westseite des
Kirchendaches wird neu eingedeckt und die Kugel auf dem Turm wird
repariert. Auch innen wird die Kirche renoviert. Sie erhält ihren
Anstrich, so wie er sich heute darstellt. Dazu werden die
Kirchenbänke entfernt: Sie werden in die Waschküche des alten
Krankenhauses verbracht, dort abgeschliffen und neu gestrichen. Am
24.12. kann wieder Gottesdien in der Christuskirche gefeiert werden.
1961 02.07.
Die Christuskirche erhält ihre neues Geläut (mit einem Seilzug werden
die Glocken in den Turm gezogen; dazu müssen die Schautüren im
Turm vorübergehend entfernt werden). Die Weihsprüche der Glocken
lauten: kleine Glocke: „Ich bin das Licht der Welt“, mittlere Glocke:
„Kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken“, große Glocke: „Ich bin die
Auferstehung und das Leben“
ca. 1960-65 Die Empore wird verlängert.
1961 Neugestaltung der Orgel und der Beleuchtung.
1954-1956 Neugestaltung des Altarraumes. Der Altar und das Taufbecken
werden nach einem Entwurf von Pastor Bender gefertigt.
ca. 1950-55 Die Kanzel in der Christuskirche wird gekürzt. Die „Alte Schule“ erhält
ihren Anbau. Er dient als Gemeindesaal.
1949 21.06.
Währungsreform: Das Kirchenvermögen beträgt nur noch 766,- DM.
1948 Die Kirchenfenster erhalten ihre Bleiverglasung.
1947 21.12.
Christuskirche wird wieder in Dienst genommen.
1945 19. und 28.3.
Die Christuskirche wird bei den Luftangriffen der Alliierten stark
beschädigt.
1940 Wieder müssen zwei Glocken dem Krieg geopfert werden.
1931 Der Turm wird gründlich saniert.
1929 24.10.
Beginn Weltwirtschaftskrise, massive Deflation. Vom Kirchenvermögen
bleibt erneut nur ein Rest übrig: 3.000 Mark.
1926 13.6.
Drei neue Glocken werden eingeholt und feierlich eingeweiht. Aber sie
klingen so entsetzlich falsch, dass sie an den Hersteller in Sachsen
zurückgegeben werden.
1927 erhält die Kirche dann drei wohlklingende Glocken.
1922/1923 Hyperinflation, das beachtliche Kirchenvermögen von fast 100.000
Mark wird vernichtet (eine neue Heizung für die Kirche kostet 5
Milliarden Mark; der Küster erhält 12 Millionen Mark Jahresgehalt).
Als am 24. August 1924 die Goldmark wieder als gesetzliches
Zahlungsmittel zugelassen wird, beträgt der Etat der Gemeinde
700 Goldmark.
1914-1918 Erster Weltkrieg. Orgelpfeifen und zwei Glocken müssen der
Waffenproduktion geopfert werden.
1905-1907 Erste Renovierung der Christuskirche: Dach und Turm neu gedeckt,
Anstrich, Zentralheizung und elektrisches Licht (zu dieser Zeit wurde
Berlin noch weitgehend mit Gas und Öl beleuchtet), Gesamtkosten
7.500 Mark (ein Handwerksgeselle verdiente damals etwa 2.000 Mark
im Jahr).
1887 Christuskirche erhält ihre Turmuhr und das Schlagwerk.
1876 Christuskirche erhält eine Orgel.
1872 08.09.
Aus französischen Beute-Geschützen werden zwei Glocken für die
Christuskirche. Zum ersten Mal ruft es in a, cis und e zum Gottes-
dienst. Die erste, kleine Glocke kam bereits 1867 in den Turm; sie
hing zuvor über dem Betsaal von Ermen & Engels.
1868 Fertigstellung der Schule.
1867 Fertigstellung des Pastorats.
1867 13.11.
Feierliche Einweihung der Christuskirche.
1866 13.05.
Baubeginn Christuskirche, erster Spatenstich.
1865 08.06.
Baubeschluss für Christuskirche, Schule und Pastorat;
das Grundstück kostet 1.400 Taler; die Baukosten werden für
die Kirche mit 8.000 Taler, für die Schule mit 3.300 Talern und
für das Pastorat mit 2.800 veranschlagt. Baumeister Heyden schenkt
dazu die Baupläne, aus denen Baumeister Brandenburg aus Siegburg
die endgültigen Pläne fertigt.
1863-1865 Sammlungen in der Kirche der Rheinprovinz für den Bau einer Kirche,
weitere Beträge kommen von der Familie Engels, dem Gustav-
Adolf-Werk, der Pastoral-Hülfs-Gesellschaft in Barmen und aus der
noch sehr kleinen Gemeinde.
1855-1862 Er initiiert die Gründung einer evangelischen Gemeinde in
Engelskirchen und hinterlässt der Gemeinde hierzu 2.500 Taler.
Sein Sohn Emil Engels I. setzt das Werk seines Vaters mit
Beharrlichkeit fort.
11.02.1862 Erster ev. Gottesdienst; im Speisesaal von Ermen & Engels.
17.02.1862 Erster Schultag; der Speisesaal wird nun auch als Schulraum genutzt.
(Quelle: Sammlung Neuhoff)
1837 Friedrich Engels, Fabrikant aus Barmen, errichtet in Engelskirchen
die Baumwollspinnerei Ermen & Engels.